Besuch im Staatsarchiv Bresslau

Besuch im Staatsarchiv in Breslau 2011

Von einem Bekannten hatte ich erfahren, dass im Staatsarchiv in Breslau
ein Bestand mit der Bezeichnung

Bestand 1067, "Kaufbuch der Gemeinde Gröbnig Kr. Leobschütz" von 1672-1795

geführt wird.

Persönlich liegen mir aus einem Nachlass ca. 300 Grundstücks-Kaufverträge aus Schönbrunn, dem Heimatdorf meines Vaters, vor.

In Gröbnig waren die Komture (also die Verwalter) der Zinsdörfer, so auch von Schönbrunn,  zu Hause. Vor diesem Hintergrund entstand die Überlegung den Bestand zu Sichten und zu prüfen, ob dort vielleicht auch Abschriften der Kaufverträge Schönbrunn lagern.

Im Rahmen einer Reise durch Süd-Polen (s. auch unter Schönbrunn / Meine Reise nach Schönbrunn 2011) besuchte ich nun das Staatsarchiv in Breslau.

Adresse:

Staatsarchiv Breslau, Pomorska 2,50-215 Wroclaw,
geöffnet Mo-Fr 9-18 Uhr, Samstags 9-15 Uhr

Das Gebäude befindet sich gegenüber der Universität über die Brücke. Der Empfang war sehr freundlich nach dem üblichen Papierkram. Für das Ausfüllen gibt es Muster in englischer Sprache. Auch das Personal leistet gerne in deutscher Sprache Hilfe.

Nach dem Ausfüllen des ersten Formulares mit den o.a. Daten wurde mir eine Kladde gereicht, die ein Verzeichnis mit weit über hundert Orten und Ortsteilen enthält. Gröbnig war enthalten mit der Nr. 47. Schönbrunn war nicht verzeichnet.

Dieser Ablauf geht verhältnismäßig schnell, da sich die Kladde im Raum befindet.

Die Kladde trägt die Bezeichnung:

Inwentarz

Depozyty gmin wiejskich i wyznaniowych / Rep 132 b
(Frei übersetzt: Inventar Einlagen von ländlichem und religiösem)
zlat 1521 – 1881

Es folgte das Verzeichnis der Ortschaften mit Beständen nach dem Abc.

Am Ende sind noch unsortiert weitere Orte aufgeführt.

 

Nach Sichtung und Feststellung der gewünschten laufenden Nummer ist ein weiteres Formular auszufüllen, um den spez. Bestand mit der Nummer anzufordern. Er stand nach ca. einer halben Stunde zur Verfügung.

Es sind m.E. Original Abschriften der Verträge. Nach meiner bisherigen Erfahrung wohl noch nie eingesehen (Staub und Zwischenablagerungen). Leider waren es nur Verträge des Ortes Gröbnig. Verträge der Vielhauer’s waren nicht dabei. Auch tauchten immer wieder die gleichen Namen auf wie Breitkopf usw. mit sehr hohen Kaufsummen von bis zu 3.000 schlesischen Talern. Somit im Gegensatz zu den mir vorliegenden Verträgen im wesentlichen nur größere Bauerngüter.

Ich habe mich abschließend noch mit der Archivarin unterhalten. Wir haben gemeinsam den Bestand am PC nach Schönbrunn untersucht. Leider ohne Ergebnis.

Ein Fotografieren der Verträge ist nicht erlaubt. Für Fotokopien ist ein weiterer Antrag auszufüllen und das Entgelt im Voraus zu bezahlen. Die Fotokopien werden zugeschickt.

Zur praktischen Abwicklung heißt das nach Auskunft der Archivarin: Man bestellt die Fotokopien vor Ort. Anschließend wird der Betrag ausgerechnet. Der Betrag wird vor Ort bei einer Bank eingezahlt. Die Fotokopien werden anschließend nach Hause geschickt.

In der Praxis kommt aber nur das Verfahren zur Anwendung: Bestellung / Rechnung wird nach Hause geschickt und zu Hause bezahlt. Nach Eingang erfolgt der Versand.

 

Vielhauer-Forschung
Walter Vielhauer

 
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