Schönbrunn 2011 - meine Reise
Meine Reise nach Schönbrunn 2011
Im Rahmen unserer Fahrradtour 2011 durch den Süden von Polen beschlossen meine Frau und ich noch einmal Schönbrunn, die Geburtsstätte meiner Vorfahren, zu besuchen.
Mit dem Flugzeug ging es nach Breslau (Wroclaw). Nach einem kurzen Besuch im Staatsarchiv in Breslau (s. Bericht unter Schönbrunn / Kaufverträge, Urbarien) erfolgte die Weiterreise mit dem Zug nach Cosel (Koźle) und von dort mit der neuen Bahn in Richtung Neiße (Nysa) mit Ausstieg in Deutsch Rasselwitz (Racławice Śląskie). Von dort entschlossen wir uns die etwas länge Nebenstrecke entlang der Grenze zur Tschechischen Republik zu nehmen. Wir wurden mit wunderschönen Ausblicken auf das Altvatergebirge belohnt.
Auf der Fahrt fuhren wir durch Orte wie Gläsen, Pommerwitz, Alt Wiendorf, Amaliengrund und Trenkau.
Die letzte Wegstrecke führte durch den Leobschützer Wald. Dort waren gerade 42 der alten Straßenbäume vom Wind umgelegt worden. Besonders beeindruckend war das letzte Stück der Allee-Straße.
In Leobschütz wurden wir von der Pfarrkirche „Mariä Geburt“ und dem neuen Rathaus begrüßt.
Am nächsten Tag starteten wir mit den Fahrrädern über Gröbnig nach Schönbrunn (Debrzyce).
Der Besuch in Schönbrunn hatte einen bestimmt Hintergrund.
Aus der Ahnenforschung sind mir inzwischen die „Stammhöfe“ der Vielhauer’s in Schönbrunn bekannt. Auch die Lage konnte inzwischen an Hand des Dorfplanes mit Stand 1945 bestimmt werden. Ziel war es nun die Ahnenforschung durch einige Bilder der Gebäude zu ergänzen. Leider musste ich bereits bei der ersten Fahrt durch das Dorf Schönnbrunn große Freiflächen feststellen. Auch der Besuch bei meinem Bekannten im Dorf bestätigte diese Entwicklung. So waren die großen Gebäude von den angesiedelten Polen nie richtig bewirtschaftet worden und inzwischen endgültig verfallen, so dass nur noch Grünflächen zu sehen waren. Aus gesundheitlichen Gründen konnte mein Bekannter leider keinen Dorfrundgang machen. Selber traute ich mir nicht zu die Gebäude anhand des Dorfplanes zu identifizieren. So konzentrierte ich mich in der kurzen Zeit auf das Elternhaus meines Vaters und meiner Mutter. Beide sind noch gut erhalten. Allerdings war der rote Backsteinbau von meinem Vaterhaus inzwischen grün überstrichen. Auch die hinten liegenden Gebäude und die Scheune fehlten. Ebenso war das Auszugshaus nur noch eine Baulücke.
Erfreulich war, dass sich mit der Schwiegertochter im Haus meines Vaters ein freundschaftliches Gespräch ergab. Wir besichtigten das Grundstück und den großen Garten. Inzwischen besteht reger E-Mail-Kontakt.
Der Rückweg führte uns nach Groß Grauden (Heimatdorf meiner Tante) und Klein Grauden (Heimatdorf von meinem Cousin) und von dort weiter nach Militsch, Leisnitz, Sabschütz und zurück nach Leobschütz.
Leider jagte uns das schlechte Wetter schneller voran als gewünscht.
Da uns die Strecke vom Vortag gut gefallen hatte, beschlossen wir am nächsten Tag nicht die direkte Kreisstrasse von Leobschütz nach Cosel zu nehmen, sondern wieder mit dem Fahrrad über die Dörfer zum Bahnhof nach Heydebrecht (Kedzierzyn-Kozle) zu fahren, um die Reise mit dem Zug nach Krakau und Zakopane fortzusetzen.
Am Weg lag noch die sehr gepflegte Anlage des Wallfahrtsortes St. Brixen / Kostenthal mit der einmaligen katholischen Schrot-Holzkirche.
Walter Vielhauer