Vielhauer in Auertschitz
Die Linie Vielhauer in Auertschitz, Südmähren(heute Tschechien)
Kauf der Mühle zu Auertschitz durch Jakob und Wolfgang Vielhauer um 1508
Auertschitz (Uherczice, ehem. Hursit und Auersit), gehörte im 13. Jahrhundert dem Stifte Welehrad, die dortige Pfarre aber der Benediktinerabtei Wilimow in Böhmen
Benediktinerprobstei Auertschitz
Verfasser Gregor Wolny, 1837
"Markgrafschaft Mähren"
Zusammenfassung der Seiten 189-192
Zeitschiene:
1438 Niklas zum Abt gewählt, 1442 verstorben
1442 Martin zum Abt gewählt, Pfarre mit Probstei vereinigt, verstorben 1453
1453 der bisherige Pfarrer von Waltsch Niklas der II. zum Probst gewählt, 18 Jahre an derSpitze, also bis 1471
Krieg zwischen Ungarn und Böhmen, „Mathias und Georg.“ König Mathias verpfändet das Gut Auertschitz seinem Anhänger Ladislaw von Boskowitz. Darauf zog der verarmte Abt Niklas nach Raigern (tschechisch Rajhrod), verstorben 1481.
1481 wählten die Raigerer Probst Simon zum Wilimower Abt und Probst zu Auertschitz
1486 Ladislaw Boskowitz (in Folge des Friedensartikels zwischen den kämpfenden Königen Mathias und Wladislaw) die DD? der Auertschitz und Eybis ohne Geldentschädigung dem Probste zurückgab und sich nur die Schutzvogtei über dieses Gut nebst 2 Teichen vorbehielt. Fußnote 20: Siehe Urkunde in Dobners Monum.ined.T.IV.p.449 und 160. und Cod.Pernat.fol. 186.
1486 „…nach dem bald erfolgten Tode des Abtes Simon wählten die nach Auertschitz zurückgekehrten Brüder den dortigen Pfarrer -
1487 Niklas der III. zum Probst, welchem der König Wladislaw 1490 nicht nur den Besitz des Gutes bestätigt, sondern auch die Versicherung gegeben hatte, selbes Niemanden zu verpfänden“, Fußnote 25.
Ungeachtet aber schon 6 Jahre später (1493?), dem obigen Ladislaw von Boskowitz die Oberhoheit über dasselbe und den Besitz der erwähnten 2 Teiche bestätigte, Fußnote 20.
Als Probst Niklas der III. bald darauf starb (1494?), Wahl des letzten Vorstandes - 1494 Peter der IV zum Probst, der dem „Umsichgreifen“ der benachbarten Nichtkatholiken unterlag, die Probstei nach schriftlicher Verwahrung seiner Rechte auf dieselbe, verließ und nach Raigern übersiedelte, von wo aus er
die Mühle zu Auertschitz den BB? JAKOB und WOLFGANG VIELHAUER um 50 Schock Groschen verkaufte, während auch Ladislaw von Boskowitz sein Pfandrecht auf die Ortschaften Auertschitz und Eybis an Wilhelm von Pernstein abtrat, Fußnote 23: „1508 am Martinstage, Cod. Pernst. folia 185.“
Nun folgt ein etwas unklarer Satz, wie überhaupt aufgrund verschachtelter Sätze die zeitliche Zuordnung und deren Zusammenhänge schwierig einzuordnen sind, (eig. Anmerkung).
„Obwohl erst 1526 der Kaufbrief wegen der einen Hälfte vom Markte Auertschitz zwischen Johann von Pernstein und Johann von Boskowitz-Ezernahora, in Betreff der anderen aber in demselben Jahr zwischen Dobseß von Boskowitz und Johann von Pernstein ausgestellt wurde“, Fußnote 24.
1541 stirbt Probst Peter in Raigern (tsch.Rajhrod), 12 km südlich von Brünn.
Soweit der Kontext zum Erscheinen der Vielhauer in Südmähren.
Hier beginnt nun die Spekulation: wäre z.B. Jakob Vielhauer 1-2 Generationen später auf den Plan getreten, hätte man durchaus über die gleiche Identität zwischen ihm und Jakob den Vater von Urban nachdenken können. Dennoch bleiben Fragen. Wie die oberschlesischen Vielhauer aus dem Neisser Kreis, welche nachweislich in Diensten der Habsburger standen, liegt der Schluss nahe, dass auch hier ein Dienstverhältnis dazu bestand.
Ob danach weitere Vielhauer in der Region nochmals in Erscheinung traten ist mir nicht bekannt. Allein die Tatsache, dass in einer bis dato nicht vermuteten Gegend Namensvettern auftraten, gibt uns die Gewissheit, auch in Zukunft nicht vor positiven Überraschungen in der Vielhauer-Forschung sicher zu sein.
Die Originalschrift wurde in digitaler Form in Google gefunden
Vielhauer-Forschung
Wolfgang Vielhauer, Oktober 2011